PIERRE AVOI


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Am Pierre Avoi kann in bestem alpinem Ambiente wunderbar geklettert werden. Es hat hier drei Sektoren, wobei zwei Sektoren dem Sportklettern vorbehalten sind, ein Sektor jedoch in mehreren Längen hoch auf den höchsten Punkt am Pierre Avoi führt. Die Felsqualität ist meist sehr gut, die Routenverläufe cool. Nicht zu unterschätzen sind die Schwierigkeitsgrade, die Bewertung fällt eher herausfordernd aus. Zusätzlich möchte ich an dieser Stelle auf die weiten Hakenabstände hinweisen: in vielen Routen hast du ein Grounding, wenn du vor dem zweiten/dritten Haken fällst. Alpines Klettergebiet halt. Das Hakenmaterial ist aber gut, es ist auch stets sinnvoll gebohrt, sprich sodass man von einem guten Griff aus hängen kann. Aber den muss man halt erst erreichen. Die Hakenabstände waren es dann auch, warum ich diesem Gebiet nur 4 von 5 möglichen Sternen gegeben habe. Sicherheit geht vor - Groundings müssen vermieden werden: sinnvolle Hakenabstände zumindest auf den ersten Metern.. Ansonsten wäre dieses Klettergebiet am Pierre Avoi mit 5 Sternen ausgezeichnet worden. Denn es ist schlichtweg wunderschön da oben. Dieser Spot bietet eine alpine Rundumweitsicht, die fast nicht zu toppen ist. Das Klettern wird hier fast schon Nebensache: das Auge schweift ab und gleitet durch die Weiten. Das Blau von oben und das Grau vom Felsen und das Grün der Wiesen.. ein Bergtraum. Ich wünschte ich könnte es besser beschreiben. Im Kletterguide von Filidor wird dieses Gebiet als familienfreundlich beschrieben, und zwar so sehr, dass ein Ball spielendes Menschlein abgebildet ist neben dem Topo. Dies würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Das Gebiet ist schroff, eher abschüssig, viel Stein und Felsbrocken, nicht optimal für kleine Kinder. Den Fussball hatte ich dann auch vergebens mitgeschleppt. Klar, grössere Kinder kommen hier klar. Also wirklich nur bedingt familienfreundlich und den Ball kann man daheim lassen. Mein Fazit ist, dass es absolut sehens- und kletterwert ist. Aber man braucht knallharte Vorstiegsnerven oder so wie ich einen perfekten Grund, warum man gerade nicht vorsteigen darf :)


Routen:
Die Routen verteilen sich auf insgesamt drei Sektoren. Im Sektor A findest du 14 Routen von 4b bis 7a, das meiste so im 5c-6a Bereich. Die Wandhöhe ist maximal etwa 20 Meter. Nicht weit davon entfernt (5 Minuten durchs Geröll) befindet sich der Sektor B. Hier haste 10 Routen, die sich von 4b bis 6b+ erstrecken. Auch hier beläuft sich die Wandhöhe auf etwa max. 20 Meter. Schliesslich gibts noch den Sektor C, hier warten zwei Mehrseillängen auf deine Begehung. Eine ist mit 5c+ (obligatorisch 5a) angegeben, die andere mit 5c. Hier legst du 130 Höhenmeter zurück. Die Schwierigkeitsgrade sind eher challenging, wie auch die Hakenabstände.


To-Do-Tipp:
La rape 6a (wenn du dich traust, denn es hat uhuuueerrre Abstände!!!)


Gestein:
...


Einstieg auf:
2400 müm


Exposition:
In den Sektoren A und B meist Südost (wenige nordseitige Routen), der Sektor C ist eher westwärts orientiert.


Situation:
Alpines Klettergebiet, schroff und rauh, immer mal wieder abschüssige Stellen. Wandernde Familien mit kleinen Kindern hatten diese angeleint. Am Fels selber kann der Sichernde bestens stehen (und mit gutem Spotten das Grounding des mutigen Vorsteigers abfedern).


Regensicher:
Nein


Zustieg:
Gar nicht mal ohne. Im Filidor Kletterguide sieht es so aus, als könne man eben von der Bahn rüber zu den Felsen spazieren. Ganz so ist es nicht. In Verbier nimmt man die Gondel hoch auf die Savoleyres auf 2354 müm. Die Gondel ist gar nicht so teuer: 18.- CHF retour. Alternativ ist es ganzjährig erlaubt mit dem Auto hoch zu fahren, die Gondel ist sowieso meist nur Juli-August betrieben. Von der Gondelstation den Wanderschildern nach Pierre Avoi folgen. Nicht andere Wege einschlagen, der Wanderweg führt direkt ins Klettergebiet. An einer Stelle steigt dieser Wanderweg steil an und an der Flanke des Berges traversiert man rüber zu den Felsen. Dies ist nicht geeignet für kleine Kinder (oder auch medium grosse). Die Wanderer, die wir gesehen hatten, leinten ihre Kinder an. Es dauert etwa 50 Minuten bis ins Klettergebiet, je nach Sektor. Der Sektor A übrigens liegt direkt am Wanderweg, der unten am Pierre Avoi durchführt und auf der anderen Seite wieder runter führt. Für den Sektor B suchst du am besten zuerst A, das ist einfach zu finden, und B ist dann rechts oben dran. Es gibt einen unwegsamen Pfad durch das Geröll hoch zum B, nichts für kleine Kinder. Ich war nicht am Sektor C, ich bin ja nicht so die Mehrseillänglerin, daher kann ich dazu nichts sagen.


Humana:
Als wir da waren, war in jedem der drei Sektoren ein Kletterteam. Und was für welche. Ich erinnere mich an das Gebrüll des topropenden und hoch-gezogen-werdenden Kletterers runter zu seinem Sicherungspartner, der (schlisslich Toprope) auf einem Felsspitzchen Platz genommen hatte: "Du schtasch jez uf. Du machsch genau was ich dir sägä!" War grossartig dieses Spektakel. Zurück zur Humana: Hier hat es selbst unter der Woche andere Kletterer, an schönen Sommer-Wochenenden könnte es hier ein paar Nasen haben.


Familienfreundlichkeit:
Bedingt familienfreundliches Klettergebiet. Grössere Kinder sollten gut klarkommen, für kleinere Kinder oder gar Babys in Maxi Cosis ist das eher Nichts, etwas zu viel Alpinismus für letztgenannten Personenkreis.


Varia:
Wie gesagt: Nerven für den Vorsteigenden! Und am Sektor B wäre es sicher gut, wenn ihr den Wanderern, die direkt neben euch stehen bleiben und hoch zum Kletternden schauen, sagt, dass sie besser ein paar Meter weiter gehen und von da aus zusehen (wenns denn sein muss). Viele Wanderer wissen nicht, dass Steine ausgerissen werden und herunterfallen können. Oder auch Exen oder sonstwas. Es ist immer schräg sowas jemand Fremdem zu sagen, aber lieber das, als jemand wird wirklich mal von einem herausgebrochenen Stück Fels oder Schrauber oder whatever getroffen.


Interaktiv:
Wir sind offen für Anregungen! Ihr habt Ergänzungen oder wisst es besser? Voll okay! Bitte teilt uns euren Kommentar per E-Mail mit. Wir prüfen eure Kommentare dann und bei bestandener Prüfung werden diese hier unten eingefügt.


Fazit:
Für mich hat das Gebiet: 4-Sterne4-Sterne4-Sterne4-Sterne


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Zuletzt aktualisiert:
23. Januar 2016 von Sandy


Links
Kletterguide
Plaisir-Kletterguide von Filidor, Auflage 2012
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